8 Monate voller Abenteuer, Erfahrungen und jede Menge Spaß...

Freitag, 28. Mai 2010

Mal ein paar andere Töne...

Vor einiger Zeit fing ich an übers Reisen und Reisende an sich nachzudenken.
Ist jeder Reisende automatisch auf der Suche nach irgendetwas?
Und ist somit jeder zu Haus bleibende automatisch zufrieden, hat seine Suche beendet oder war nie auf der Suche nach irgendetwas?

Oder ist Reisen schlicht und einfach als ein sehr kostspieliges Hobby anzusehen?

Ich für meinen Teil bin zu dem Entschluss gekommen, dass jeder der seine Heimat verlässt, sei es für ein Jahr, ein paar Monate und nur wenige Wochen flüchtet vor etwas bzw. ist auf der Suche nach beispielsweise Ruhe, Wärme oder ganz einfach um mal morgens aufzustehen und nicht in die ätzend grinsende Visage des Nachbarn schauen zu müssen.

Dies folgert jedoch nicht automatisch das alle zu Haus bleibenden zufrieden sind.
Ich denke das diese sich oft vor dem fürchten was sie erwarten könnte, denn es könnte ja besser sein als alles bisherige.

Hinzu kommt, das jeder Reisende individuell ist.
Es gibt den pauschal Reisenden der, nachdem er das Reisebüro verlassen hat, sich um nichts mehr kümmern möchte. Dann jedoch nach der Reise über nichts anderes zu berichten weiß als " Boah, das Buffet war riesig und ich aß soviel ich nur konnte, denn ich hab ja schließlich dafür bezahlt!"
Dann gibt es den Abenteurer der, in seinem alltäglichen Leben als Versicherungsverkäufer, den Kick vermisst und diesen dann im Urlaub beim Sky diving, Bungee jumping oder beim erklimmen des Mount Everest zu finden versucht.
Dann kommt die große Gruppe der Backpacker. Der Backpacker an sich ist zumeist jung, spontan und planlos. Er verlässt seine Heimat um zB. nach dem Abi seinen Eltern die Unabhängigkeit zu beweisen oder er tut es einfach, weil alle anderen es auch tun.
Der Backpacker ist anspruchslos und kann die kleinen Dinge wertschätzen wie zB. eine warme Dusche oder einfach saubere Kleidung.

Meine Absicht ist nicht, Menschen zu verurteilen oder zu sagen "so wie ihr es macht ist es nicht gut oder richtig" ich habe einfach nur ein wenig drüber nachgedacht.
Und zu allen meinen Aussagen muss ich sagen, das ich sicher bin jeder Reisende unabhängig von seinen Absichten, Hintergründen oder Plänen das Reisen sicher genießt und es als eine Art der Selbsttherapie nutzt!

Reisen ist was tolles und es ist nichts negatives daran ab und zu mal zu flüchten und den lieben Gott nen guten Mann sein zu lassen!

Gehabt euch wohl!

Freitag, 14. Mai 2010















Regen, Regen und nochmal Regen...

Hier mal wieder ein paar wässrige Grüße aus dem feucht fröhlichen Afrikanesien!
Der Grund für mein verlängertes "nicht Schreiben" besteht darin, dass mein Netbook auf einer Regenwelle dahinglitt und ich Tage brauchte um es wieder in meinen Besitz zu bringen. Föhnen, Pusten, ein bißchen gut zureden und nun sind wir beide wieder vereint um der Aussenwelt Bericht zu erstatten.
Die Lage hier steigert sich ins unermessliche. Der Regen ist kein Regen mehr. Er ist zu Niagara ähnlichen Wasserfällen mutiert die vom Himmel nieder brettern!
Die Zelte im Garten tanzen ein föhliches "Lapaloma oo..hee...einmal möcht ich so frei seeeeiiin" ( Für die, denen diese Textpassage nicht bekannt sein sollte: Brösel´s 1. Film: Werner Beinhardt. Szene: Er paddelt in einem Faß auf einer Welle seiner Bierreserven durchs Krankenhaus und singt fröhlich eben diese Zeilen).
Wir mussten uns ein Gummi Boot kaufen um die schwimmende Rasselbande Abends wieder in den Hafen zo hohlen...
All unsere Kleidung fühlt sich an wie eine feuchte Baby Windel (Gott seis gedankt das sie nicht so riecht..) und am morgen werden wir durch einen dezenten Nieselregen geweckt der durch die Zeltwand tropft.
Jaja das Leben unter der Sonne Afrikanesiens ist schon schön. ;-)

Hinzu kommt, das unser Arbeitsplatz aus einem einzigen Garten mit Bar besteht und es nur wenige trockene Plätze unter einem Zeltdach gibt. Die Füchse unter euch haben es sicher schon erraten; RICHTIG! Regen= keine Gäste! Keine Gäste= keine Pieselotten! Keine Pieselotten=Doof! Sch***e! Mitstkram! Merde! Pus! Zum K***** !F***! (Ich könnte jetzt stundenlang so weitermachen und euch in die Gunst meines reichhaltigen Schimpfwort-Verzeichnisses bringen, aber ich glaube mein Akku macht diese ausdauernde Tortur nicht mit...)
Also verbringen wir zur Zeit unsere Tage damit so lange wie möglich zu schlafen, uns danach vors Feuer zu fletzen (Im Moment der einzig warme und trockene Ort in diesem Feuchtgebiet), dann mal was zu schmausen (so klappt das nie mit den 10 kg ;-( )und darauf zu warten das unsere Schicht im ebenfalls feucht fröhlichen Trumpet Tree beginnt.
Aber wir wollen uns nicht beklagen. Denn immerhin sind wir noch immer da wo andere Leute Urlaub machen. Dieses Argumentieren hilft jedoch meist nur noch bis zu dem Zeitpunkt an dem wir in eine nasse Hose schlüpfen müssen oder bis wir, nach wiedereinmal einer kalten Dusche mit einem noch kälteren und feuchten Handtuch, verzweifelt versuchen uns abzutrocknen
Es gibt aber auch positive Erlebnisse zu berichten:
Glückskinder wie wir scheinbar sind, ergatterten wir den "Bonscher Job der Jahres" TADA!
Einer der Besitzen vom Trumpet Tree brauchte 6 Leuddens für eine Veranstaltung in Bellville (ca 45 km entfernt von Stellenbosch). Und da wir grade da waren, sagte er uns zu.
Wir hatten keinen Schimmer was da auf uns zu kommt, aber allemal besser als normal die Abendschicht zu schieben. Also wurden wir am nächsten Tag von einem Arbeitskollegen eingesammelt und wir düsten nach Bellville.
Als wir dort ankamen stellte sich heraus das es ein riesiges Konzert mit erwarteten 5000 peoples sein sollte. Und unsere einzige Aufgabe bestand darin; im Namen einer großen Versicherungsfirma " old Mutal", cupcakes, Trinkflaschen und co zu verteilen. Das ganze dauerte von 5 bis 8 dann waren wir durch damit und konnten den Rest des Abends die Show gucken. Das beste ist;wir wurden noch dafür bezahl! 3 Stunden Lächeln und " cup cake for you?" fragen und klingel klingel kasselein: 200 Rand in der Tasche!
Die Akts des Abends waren:
-Jonny Clenck (auch white Zulu genannt. Mege coole Bühnenshow. Er macht Musik die ich immer mit Afrika assoziert habe. Super!)
-Freshly Ground (Super Musi! diese Gruppe hat zusammen mit Shakira den WM Titel Song gemacht!Super Lied!
-Lyra (Bin noch nicht mal sicher ob ich das richtig geschrieben habe...Hat mir nicht so gefallen, aber die Schwarzen fliegen drauf)
-Goldfish (Super!Elekto Dj´s! 1 a Musik, tolle Lichtshow. Genau mein Ding. Nur leider war es nicht das richtige Publikum für diese Art der Musik. )
-hinzu kommen noch 1-2 vor Bands die ich aber nicht gesehen habe, denn ich war ja busy mit "Arbeiten"... ;-)
Also ein sehr erfolreicher Abend!Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so leicht Geld verdient! ;-)

Vor ner Woche haben Nadine und ich für alle Punsch gemacht! Das war eine Freude!Aufgrund von nicht vorhandenen Zutaten haben wir unsere eigene Art von Punsch gemacht! Viel Rotwein, Orangensaft, Cocosnuß-Rum, Normaler rum, Zimt, Zucker, Mandelaroma...Hört sich kriminell an, war aber super lecker!!
Da die Leuddens hier das Zeug nicht kennen, waren alle nach der zweiten Tasse sturz betrunken. Welch Freude (siehe Bilder)! Wir hörten deutsche Weihnachtslieder und hatten jede Menge Spaß! Ich blende einfach mal aus, dass uns am nächsten Tag jeder hasste, den wir vergassen zu erwähnen, was für wunderbare Kopfschmerzen Glühwein mit sich bringt.

Gestern ging es auf unsere erste offizielle Weintour. sie verlief jedoch etwas anders als wir es vorher geplant hatten...
Aber ich fang mal ein paar Tage vorher an:
Sharon, sie arbeitet im Hostel und ist mittlerweile zu einer Freundin geworden, kam vor ner Woche zu uns und bat uns das wir uns doch bitte nächsten Donnerstag (Gestern) frei nehmen sollten. Sie würde einen Überraschungsbesuch für Tina (ebenfalls jemand der hier arbeitet) planen. Eine von Tinas besten Freundinnen, welche sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat, sollte kommen und wir wollten einen schönen Tag für alle organisieren. Mit Weintour, Abends evtl. ein Braai usw.
So weit so gut. Am Mittwoch war es dann soweit. Nadine war leider arbeiten also saß ich zusammen mit Sharon und Tina an der Bar und trank den einen oder anderen Tequila. (normalerweise hasse ich Tequila und mir wird allein von dem Anblick schon schlecht, aber was ist hier schon normal? ). Gegen 22 Uhr war es dann soweit. Wir lenkten Tina ab und schleusten ihre Freundin ins Hostel. Die Überraschung war ein voller Erfolg. Nach einigen "Ich hasse euch" und Drückern wurde dann reichlich auf das Wiedersehen angestoßen. Irgendwann kam mir die gloreiche Idee, ich könnte ja mal Nadine auf der Arbeit besuchen und dort noch ein Getränk nehmen. Wie es der Zufall so will, hatte diese spontan verfrüht Feierabend, was mir wiederrum erneut einen Grund gab, darauf Anstoßen. Prost und cheers, salute und hoch die Tassen, Hau wech den Scheiß und oh ist mit schlecht...
Irgendwann beschlossen wir das es nun Zeit für ein Tänzchen sei (Den Karaoke gibs hier nicht ;-( ).
Also taumelten wir in den nächsten Laden, legten nen flotten Schuh auf´m dance floor hin und verprassten unsere letzten Pieselotten. Als dieser Laden dann schließen wollte waren wir jedoch noch lange nicht bereit unsere Partytore ebenfalls zu schließen.
Also: Auf zur nächsten Station.
Die Nacht endete im späten oder frühen morgen (ist Auslegungssache).
Als ich am nächsten Tag aus meinem todähnlichen Koma erwachte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen... ich soll ja gleich zur Weintour.
Weintour= Wein trinken aaoohhhh (soll brechähnliches Stöhnen darstellen).
Aber wat mut dat mut. Also raus aus dem Zelt und los. Alle anderen saßen schon fertig bereit. Ich war noch so verplant oder blau das ich zuerst gar nicht verstand, warum alle mir sagten ich sollte mich nun mal ferig machen, wir wollten gleich los. Als ich an mir runter sah, fiel auch mir auf, das ich eine Gummibären Shorts trug, meine Haare zu allen Seiten Abstanden und meine Schminke vom Vorabend in meinem kompletten Gesicht verteilt war. Hinzu kommt das ich fest davon überzeugt wa,r es könnte höchsten 8 sein, den es fühlte sich an, als hätte ich so gut wie gar nicht geschlafen. Die netten Menschen um mich herum informierten mich dann jedoch das es bereits 10.30 war.
Lange Rede, kurzer Sinn;natürlich schaffte ich es nicht pünktlich und die Gruppe düste ohne mich los,ich sollte dann gegen 12 mit Sharon, die noch Dienst hatte, nachkommnen. Das kam mir sehr gelegen den ich war so semi fit bis todes nah...
Der Rest des Tages verlief wie folgend: Sharon und ich (die die Katerkrone mit mir teilte) vegetierten vor uns hin und waren absolut nicht in der Lage auch nur daran zu denken, Wein zu trinken. Nadine,nahezu Hangover frei, trank für den Rest der Gruppe mit. Tina und ihre Freundin hielten sich tapfer doch als wir wieder zu Hause ankamen, waren auch diese Zwei komplett durch mit der Schicht.
Und da es zu Abwechslung mal weider Regnete fiel der Braai dann auch ins Wasser. Als ich um 8 super Glücklich im Bett lag, konnte ich nur erahnen wie Nadine sich mit ihrem Brand fürs Kopfkissen fühlen musste...Sünde!

Ansonsten hier ein paar Kurzmeldungen:

Ich bin unter Baumliebhaber gegangen. Ich finde sie quasi zum Knutschen.

Jägermeister löscht jegliches Erinnerungsvermögen.

40 € Zelte können wasserdicht sein.

Aktuelle Lage der gehimmelten Flip Flops: 6 Paar

Anzahl der trockenen Klamotten: 0

Geschaute Scrubs Folgen: alle existierenden

So ihr Lieben.
Ich hoffe ich habe nicht vergessen.

Drück euch!
Knusis!!!