8 Monate voller Abenteuer, Erfahrungen und jede Menge Spaß...

Dienstag, 2. November 2010

Thailand Klappe die erste!


Thailand,

hier nun der Begin des letzten Reiseberichts.
Es ist auch der schwerste...
Wir sind nun seit 3 Wochen wieder zu Hause und noch immer ist alles fremd.
Ich fühle mich wie ein Besucher, ein Tourist während eines Zwischenstops...
Mir fehlt die Freiheit, die Gewissheit morgens aufzustehen und nicht genau zu wissen was kommt oder wo man die nächste Nacht verbringt...
Aber ich denke das ist normal. Es wird sicher noch einige Zeit dauern bis ich mich wieder voll dazugehörig und angekommen fühle.
Aber immerhin bleibt die Erinnerung. Die schönen Momente (wovon es reichlich gab) begleiten mich jeden Tag und machen alles etwas einfacher.

Nun möchte ich euch an den aktuellsten Erinnerungen aus Thailand teilhaben lassen...

Nach einem Auf und Ab in Australien verließen wir das kalte Melbourne und flogen über Sydney nach Bangkok.
Nachdem wir den ersten Hitzeschlag (35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit) gings mit dem Taxi richtung Stadtzentrum zur Kao San road, dem Mekka und Ankunftsort für Backpacker.
Dort angekommen traff und der bisher heftigste Kulturschock!
Es war mittlerweile halb drei Uhr Nachts aber es tobte noch das volle Leben auf den Straßen.
Der Taxifahrer lud uns in einer dunklen Nebengasse ab, die nicht sehr vertrauenswürdig aussah...(in Afrika hatten wir gelernt um diese Art von Straße einen großen Bogen zu machen!).
Nützt ja nichts, wir also raus aus dem Taxi, raus aus der nett klimatisierten Luft, hinein in die Hitze und ins Ungewisse...
Überall auf den Bordsteinen schliefen Thais, es stank bestialisch und der Smog trieb unsere Pumpen bis zum keuchen.
Voll bepackt schleppten wir uns durch die Menschenmassen, vorbei an Ladyboys, betrunkenen Touris und Straßenverkäufern hin zum nächsten Schild "Zimmer frei".
Die netten Damen an der Rezeption, verstanden nur Bahnhof, jedoch konnten wir schließlich mit Händen und Füßen zu verstehen geben, dass wir was zum Schlafen suchten. (Was in einem Hotel ja auch was sehr, sehr Seltenes ist...).
Eine der Damen brachte uns also nun hinauf zu den Zimmern.
Es kam mir bereits Spanisch vor, das es in einem 6 meter langem Flur, 5 Zimmer Türen gab...
Die gute frau öffnete uns also die Zimmer Tür und trat zur Seite.
Das zimmer hatte die Größe einer Sardinendose mit Tür. eigentlich bestand es nur aus einem Bett und einem kleinen Laufweg, der eigentlich auch überflüssig gewesen wäre, da kein menschlcihes Wesen da hätte durchlaufen können.
Naja, es war spät und wir platt, also nahmen wir das Zimmer für umgerechnet 10€.
Nach genauerem Hinsehen entpuppte sich das Bett als eine mit einem Lacken überzogenen Holzplatte...
Das Bad war genauso groß wie die sich darinbefindende Toilette über der sich auch gleich der Duschkopf befand...
Egal, neues Land, neue Sitten.
Da wir noch viel zu aufgedreht waren, beschlossen wir noch einmal raus zugehen.
Die Straßen waren ,um mittlerweile 3 Uhr Nachts, noch immer voll mit Leuten. Wir beschlossen uns in die nächst beste Bar zu setzten und uns das ganze Treiben ein wenig von der Seite anzuschauen.
Wir kriegten die Münder nicht mehr zu.
So viele verrückte, bunte Gestalten, so viel Schund zu kaufen, die Temperaturen und Luft ließen die gesamte Szenerie total sureal wirken.
Gegen fünf Uhr morgens fielen wir todmüde auf unser Holzbrett, wachten jedoch nach kurzer Zeit frierend wieder auf, da die Klimaanlage unser Zimmer in ein Iglo verwandelt hatte...
Am nächsten Morgen checkten wir aus und machten uns auf die Suche nach etwas komfortableren.
Am Geldautomaten dann der Schock; Es kam nicht mehr raus!!
Da saßen wir in den Straßen Banggkoks, keinen cent mehr in der Tasche, nix zu Pennen, nix zu Essen oder zu Trinken (Leitungswasser=Untrinkbar). Das war der erste Moment während unserer gesamten Reise an dem ein wenig das Gefühl von Panik aufkam...
Besondere Situationen erfordern besondere Taten...
Also liefen wir mit unseren Netbooks durch die Straßen um einen freien Hot Spot zu finden. Gott sei Dank fanden wir einen solchen und schrieben eine "Notfall Mail" nach Hause.
Da wir aber wussten das selbst wenn wir was bekommen würden, würde dies mindestens 2 Tage dauern.
Also eine neue Idee musste her!
Da wir innerhalb eines Tages nicht einen Job finden und gleich Geld bekommen konnten fingen wir an, unser Hab und Gut nach "Verkaufbarem" zu durchsuchen.
Wir fanden ein Handy, eine Festplatte und einen kaputten i Pod!
Den i Pod wollte keiner, jedoch das Handy und die Festplatte wurden wir los.
Mathegenies wie wir sind rechneten wir uns aus, das dass erhaltene Geld für 3 Übernachtungen und für 3 Tage lang, 2 mal am Tag "Pat Tai" (Nudeln mit Gemüse für 30 cent) reichen müsste!
Naja, wie das so ist, trifft man dann hier jemanden, geht hier in eine Bar oder gerät da in eine Ping Pong show, trinkt hier einen Bucket und raucht da ein Zigarettchen.
Lange Rede kurzer Sinn, gegen morgens um Neun, war das Geld dann alle...Uuuuupsss!
Gott sei Dank fanden wir eine nette Thai Tante mit einem schönen Hotel, die uns ein Zimmer gab und sagte wir müssten erst bezahlen, wenn wir wieder Geld hätten!

eigentlich hatten wir geplant, 1 bis maximal 2 Nächte in Bangkok zu verbringen, jedoch eh wir uns versahen, waren 5 Tage um die wir mit ca 4 Stunden Schlaf verbuchen konnten...
Es war eine mortz Gaudi!
In der Zwischenzeit hatte ich dank Mama Kontakt zu meinem Onkel Robert aufgenommen, der seit 4 Jahren in Thailand lebt. Wir verabredeten uns in Pattaya, denn dort lebt er.
Er holte uns nach einem ziemlich " interessanten " Bustrip an der Haltestelle ab und wir fuhren in sein Luxus Appartment im 33 Stock mit Blick über den Golf von Thailand. Welch Luxus nach 8 Monaten Zelt und 12 Bett Zimmern!
Er führte uns in leckere Restaurants, zeigte uns das Nachtleben von Pattaya und wir genossen das schöne Leben in einem tod gemütlichen Bett, Wein auf dem Balkon und schönen Gesprächen.
Nach zwei Tagen ging es zusammen mit Robert weiter in Richtung Inselparadies.

Doch das ist eine andere Geschichte!

Auf bald meine Freunde...